dbootstrap
dbootstrap
dbootstrap
ist der Name des Programms, das direkt nach dem Booten
des Installations-Systems gestartet wird. Es ist für die Konfiguration des
Systems und die Installation des Basis-Systems verantwortlich.
Die Hauptaufgabe von dbootstrap
und der Zweck der Konfiguration
des Systems besteht darin, gewisse zentrale Elemente des Systems einzustellen.
Dieses beinhaltet beispielsweise die Netzwerk-Adresse, den Rechnernamen sowie
andere Aspekte der Netzwerk-Konfiguration. Es umfaßt ebenfalls die
Konfiguration der ``Kernel Module'', die in den Kernel eingefügt werden. In
den Modulen sind Treiber enthalten, die Speichermedien ansteuern,
Netzwerktreiber, spezielle Unterstützung für unterschiedliche Zeichensätze
sowie weitere Peripherie.
Diese Dinge werden zuerst konfiguriert, da sie oft wichtig sind, damit das System korrekt arbeitet oder sie von nachfolgenden Schritten benötigt werden.
dbootstrap
ist eine einfache, zeichenorientierte Anwendung (nicht
alle Systeme unterstützen Graphik). Sie ist leicht zu bedienen und führt Sie
Schritt für Schritt durch die Installation. Es ist jedoch möglich, einzelne
Schritte zu überspringen oder zu wiederholen, falls Sie eine Einstellung ändern
möchten.
Sie können in dbootstrap mit den Pfeil-Tasten, der Enter-Taste und der Tabulator-Taste navigieren.
Wenn Sie ein erfahrener Unix- oder Linux-Benutzer sind, dann können Sie mit
Alt-F2 auf eine zweite virtuelle Konsole schalten. Dort läuft eine
ash
, ein Derivat der Bourne Shell. Zu diesem Zeitpunkt
liegt das Dateisystem in einer RAM-Disk, es steht daher nur eine eingeschränkte
Menge an Unix-Werkzeugen zur Verfügung. Sie können mit ls /bin /sbin
/usr/bin /usr/sbin nachschauen, welche zur Verfügung stehen. Sie
sollten alle Schritte mit Hilfe von dbootstrap
durchführen, es sei
denn, Probleme tauchen auf. Auf keinen Fall sollten Sie die Swap-Partition auf
der zweiten Konsole aktivieren, da dbootstrap
dieses sonst nicht
registriert. Drücken Sie Alt-F1, um zurück zum Menü von
dbootstrap
zu gelangen. Linux bietet bis zu 64 virtuelle
Konsolen, obwohl die Notfall-Diskette nur wenige davon nutzt.
Fehlermeldungen werden normalerweise auf der dritten Konsole (erreichbar über
Alt-F3) ausgegeben. Mit Alt-F1 können Sie wieder zum Menü
von dbootstrap
zurückspringen.
Als nächstes sehen Sie ein Fenster, in dem ``Das Installationsprogramm
untersucht den momentanen Status des Systems und ermittelt, welcher Schritt als
nächstes durchzuführen ist.'' steht. Das Installationprogramm
dbootstrap
überprüft zwischen den verschiedenen Schritten den
aktuellen Zustand des Systems. Dieses geht auf manchen Systemen so schnell,
dass der Inhalt des Fensters nicht zu lesen ist. Diese Überprüfung des
aktuellen Systemzustandes erlaubt Ihnen die Unterbrechung des
Installationsvorgangs, da festgehalten wird, welche Installationsschritte Sie
bereits erfolgreich durchgeführt haben. Müssen Sie den Installationsvorgang
erneut starten, so müssen Sie nur erneut die Tastatur konfigurieren, die
Swap-Partition reaktivieren und alle bereits initialisierten Partitionen wieder
mounten. Alle anderen Einstellungen, die Sie schon vorgenommen haben, werden
erhalten.
Vom Hauptmenü mit dem Titel ``Debian GNU/Linux Installation - Hauptmenü'' aus
steuern Sie die gesamte weitere Installation. Deswegen gelangen Sie nach jeder
Aktion wieder in dieses Menü zurück. Die Auswahlpunkte oben am Bildschirm
verändern sich und zeigen Ihnen so den Fortschritt der Installation an. Phil
Hughes schrieb im Linux
Journal
, dass man einem Huhn beibringen könnte Debian zu
installieren. Er wollte damit ausdrücken, dass es während des
Installationsprozesses meistens nur die Enter-Taste picken
müsste.
Mit dem ersten Punkt des Hauptmenüs wird Ihnen der nächste sinnvolle Schritt, beim aktuellen Stand der Installation, als ``Weiter'' angeboten. Wollen Sie jedoch einen anderen Punkt auswählen, so können Sie das jederzeit mit den Pfeiltasten tun. Jetzt sollte der als ``Weiter'' angegebene Punkt ``Tastaturkonfiguration'' heißen.
Überzeugen Sie sich davon, daß der Menüpunkt ``Tastaturkonfiguration''
hervorgehoben ist und aktivieren ihn durch das Betätigen der
Enter-Taste. Nun befinden Sie sich in einem Menü, das Ihnen die
Auswahl des Tastatur Layouts gestattet. Mit Hilfe der Pfeiltasten können Sie
den hervorgehobenen Bereich verschieben. Bewegen Sie ihn auf das Layout Ihrer
Tastatur oder auf das einer die der Ihren sehr ähnlich ist, zum Beispiel
qwertz/de-latin1-no-deadkeys: Germany für eine deutsche
QWERTZ-Tastatur ohne Tottasten. Nach Abschluß der Systeminstallation stehen
ihnen weitere Tastaturlayouts zur Verfügung (Führen Sie das Programm
kbdconfig
als root aus, wenn die Installation
abgeschlossen ist). Die Pfeiltasten liegen auf jeder Tastatur an der gleichen
Stelle, so dass sie unabhängig von der gewählten Tastaturbelegung sind.
Nachdem Sie die Hervorhebung nun auf das von Ihnen gewünschte Tastaturlayout
bewegt haben, betätigen Sie die Enter-Taste um die Auswahl zu
bestätigen.
Wenn Sie eine diskless Workstation installieren, werden die folgenden Schritte übersprungen, da es keine lokale Festplatte gibt, die partitioniert werden müsste. In diesem Fall fahren Sie mit der ``Konfiguration des Netzwerks'', Abschnitt 7.11 fort. Anschließend werden Sie in ``Einbinden einer bereits formatierten Partition'', Abschnitt 7.8 aufgefordert, die Root-Partition via NFS zu mounten.
Wir haben Sie ja schon mehrfach aufgefordert, Ihre Daten zu sichern. Hier kommt nun die erste (bzw. zweite, falls Sie FIPS benutzt haben) Gelegenheit, all Ihre alten Daten zu vernichten und gleichzeitig die letzte Möglichkeit, Ihre wertvollen Daten doch noch zu sichern. Sollten Sie noch keine Sicherungskopien haben, so entfernen Sie die Diskette bzw. CD aus dem Laufwerk, starten Sie Ihr System neu und sichern Ihre Daten mit Ihrem Backup-Programm.
Lesen Sie hierzu auch Partitionieren der Festplatte, Kapitel 4.
Sofern noch keine Linux native und Linux swap Partitionen existieren, wird der nächste Menüpunkt ``Partitionierung einer Festplatte'' sein. Haben Sie bereits mindestens eine Linux native oder eine Linux swap Partition angelegt, so steht die Menü-Auswahl auf ``Formatieren und Einbinden einer Swap-Partition''. Haben Sie wenig Hauptspeicher, so wurde Ihnen das low memory-Menü angezeigt und Sie haben deshalb die Swap-Partition schon beim Booten des Systems angelegt und aktiviert. Deshalb müssen Sie diesen Punkt übergehen. Selbstverständlich können Sie jederzeit die Pfeiltasten benutzen, um zu ``Partitionierung einer Festplatte'' zu gelangen.
Nach der Auswahl des Menüpunktes ``Partitionierung einer Festplatte'' wird Ihnen eine Liste der Festplatten angezeigt, die Sie partitionieren können. Anschließend wird das Partitionierungs-Programm aufgerufen. Sie müssen zumindest eine ``Linux native''-Partition (Typ 83) anlegen und sollten eine ``Linux swap''-Partition (Typ 82) erzeugen. Näheres ist in Partitionieren der Festplatte, Kapitel 4 beschrieben. Abhängig von der Architektur ihres Rechners, stehen unterschiedliche Programme für die Partitionierung zur Verfügung:
fdisk
Manpage zu
fdisk
.
Eines dieser Programme wird standardmäßig ausgeführt, wenn Sie
``Partitionierung einer Festplatte'' auswählen. Wenn dies nicht das Programm
ist, das sie benutzen möchten, beenden Sie die Partitionierung, wechseln sie
zur Shell (Alt-F2) und starten sie das gewünschte Programm von Hand.
Anschließend überspringen Sie im dbootstrap
-Menü den Punkt
``Partitionierung einer Festplatte'' und fahren Sie mit dem nächsten Punkt
fort.
Wir empfehlen, eine Swap-Partition einzurichten. Sie können Linux jedoch auch ohne eine solche betreiben, allerdings sollte Ihr Rechner dann mindestens 5MB RAM haben. Wenn Sie sich dafür entscheiden, dann wählen Sie anschließend ``Keine Swap-Partition verwenden'' im Menü aus.
Stellen Sie sicher, daß Sie ein ``Sun disk label'' auf der Boot-Platte
erstellen. Dies ist ein spezielles Partitionsschema, das vom OpenBoot PROM
unterstützt wird. Daher ist es die einzige Möglichkeit, um zu booten. Die
Taste s im fdisk
Programm erlaubt es, Sun disk labels zu
erzeugen.
Auf SPARC Platten sollten Sie weiterhin sicherstellen, daß die erste Partition der Boot-Platte mit dem Zylinder 0 beginnt. Dies ist zwingend nötig und sorgt dafür, daß die erste Partition die Partitionstabelle und den Boot-Block enthält, welche in die ersten beiden Sektoren der Platte geschrieben werden. Sie dürfen in dieser ersten Partion der Boot-Platte keine Swap-Partition anlegen, da diese die ersten beiden Sektoren der Partition überschreiben würden. Sie können aber sowohl Ext2- als auch UFS-Partition als erste Partition anlegen, da diese die Partitionstabelle und den Boot-Block unverändert bestehen lassen.
Des weiteren empfiehlt es sich, daß die dritte Partition vom Typ ``Whole disk''
(type 5) ist und die komplette Platte vom ersten bis zum letzten Zylinder
beinhaltet. Dies ist eine Konvention von Sun disk labels, die dafür sorgt, daß
das Verhalten des Bootloaders SILO
sich nicht ändert.
Dieses ist der nächste Menüeintrag, nachdem Sie eine Partition auf der Festplatte angelegt haben. Sie haben die Auswahl zwischen dem Initialisieren und Aktivieren einer neuen Swap-Partition, dem Aktivieren einer schon initialisierten Swap-Partition und dem Fortfahren ohne Swap-Partition. Es ist immer möglich, eine Swap-Partition erneut zu initialisieren. Deshalb wählen Sie im Zweifelsfall den Punkt ``Formatieren und Einbinden einer Swap-Partition'' aus.
Dieser Menüpunkt wird Sie zuerst zur Dialogbox ``Wählen Sie aus, welche Partition als Swappartition eingebunden werden soll.'' führen. Die vorher gewählte Partition soll die Swap-Partition darstellen, die Sie beim Partitionieren festgelegt haben. Drücken Sie also einfach Enter.
Als nächstes haben Sie die Möglichkeit, die gesamte Partition auf defekte Blöcke zu untersuchen, die durch Fehler auf der Plattenoberfläche verursacht wurden. Dieses ist bei MFM-, RLL- und älteren SCSI-Platten nützlich und empfehlenswert und kann nicht schaden (jedoch zeitintensiv sein). Korrekt arbeitende IDE- und SCSI-Platten benötigen diese Überprüfung nicht, da sie eigene interne Mechanismen verwenden um defekte Bereiche auszuklammern.
An dieser Stelle sollte der nächste Menüpunkt ``Formatieren und Einbinden einer Linux-Partition'' stehen. Ist dies nicht der Fall, so haben Sie vielleicht das Partitionieren der Festplatte noch nicht abgeschlossen oder den Schritt zum Anlegen der Swap-Partition nicht durchgeführt.
Sie können nun eine Linux-Partition initialisieren oder alternativ eine schon
initialisierte Linux-Partition ins System hängen. Die Installations-Disketten
und das darauf enthaltene Programm dbootstrap
sind nicht
dafür vorgesehen, ein schon existierendes System zu aktualisieren ohne alle
Dateien vorher zu löschen -- Debian bietet einen besseren Weg an, um ein
existierendes Debian-System zu erneuern als die Verwendung von Boot-Disketten
(siehe dazu upgrade
instructions
). Deshalb sollten Sie an dieser Stelle alte
Partitionen initialisieren, da durch diesen Vorgang auch alle alten Dateien
gelöscht werden. Alle neu angelegten Partitionen müssen in jedem Fall
initialisiert werden. Der einzige Grund, auf das Initialisieren zu verzichten
ist, dass Sie bereits Teile des Installationsvorgangs mit dem gleichen
Diskettensatz durchgeführt haben.
Wählen Sie nun den nächsten Menüpunkt aus, um die erste Partition zu
initialisieren und zu mounten. Diese erste Partition wird als /
(Root- oder Wurzel-Verzeichnis genannt) gemountet. Auch hier wird Ihnen wie
schon bei der Swap-Partition die Möglichkeit gegeben, nach schadhaften Blöcken
auf der Festplatte suchen zu lassen. Es schadet nie, dies tun zu lassen, es
kann aber bei großen Festplatten auch einige Minuten dauern.
Nachdem die Root-Partition gemountet wurde, ist der nächste Menüpunkt
``Installation von Kernel und Modulen''. Sie können mit den Pfeiltasten erneut
die Menüpunkte zum Initialisieren und/oder Mounten von Partitionen auswählen.
Haben Sie für /boot
, /var
, /usr
und
andere Dateisysteme eigene Partitionen vorgesehen, dann ist es an der Zeit, sie
zu initialisieren und/oder zu mounten.
Eine Alternative zu ``Formatieren und Einbinden einer Linux-Partition'', Abschnitt 7.7 ist der Schritt ``Einbinden einer bereits formatierten Partition''. Verwenden Sie diesen, um eine abgebrochene Installation fortzusetzen oder um Partitionen zu mounten, die bereits initialisiert wurden.
Wenn Sie eine diskless Workstation installieren, können Sie an dieser Stelle die Root-Partition via NFS vom NFS-Server mounten. Geben Sie dazu den Pfad zum NFS-Server in der üblichen NFS-Syntax an, .also server-name-oder-IP:server-share-path. Wenn Sie weitere Filesysteme mounten möchten, können Sie dies jetzt tun.
Falls Sie das Netzwerk noch nicht, wie in ``Konfiguration des Netzwerks'', Abschnitt 7.11 beschrieben, konfiguriert haben, werden Sie vor der NFS-Installation aufgefordert, dies zu tun.
Bei diesem Menüpunkt sollten Sie ankommen, nachdem Sie die Root-Partition
gemountet haben, außer wenn Sie diesen Menüpunkt schon bei einem früheren
Durchgang von dbootstrap
abgearbeitet haben. Zunächst werden Sie
um eine Bestätigung gefragt, ob die gewählte Root-Partition wirklich die
gewünschte ist. Anschließend werden Sie in einem eigenen Fenster dazu
aufgefordert, das Medium zu bestimmen, das den Linux-Kernel enthält. Wählen
Sie das Medium aus, von dem der Kernel und die Module installiert werden
sollen.
Wenn Sie von einem lokalen Dateisystem installieren, wählen Sie ``harddisk'', sofern dieses Dateisystem noch nicht gemountet ist. Andernfalls wählen Sie ``mounted''. Dann geben Sie die Partition an, auf die Sie die Debian-Software kopiert haben (siehe Von einer Festplatte booten, Abschnitt 6.4). Anschließend müssen Sie den Pfad angeben, an dem die Software liegt (stellen Sie sicher, daß Sie am Anfang ein / eingeben). Nun sollten Sie dbootstrap die Software suchen lassen (Sie können sie auch von Hand auswählen falls nötig).
Haben Sie sich für ein Disketten-Laufwerk entschieden, müssen Sie nun die Notfall-Diskette des Installationssatzes (Rescue Floppy) einlegen - wahrscheinlich befindet sie sich bereits im Laufwerk. Anschließend müssen die Treiber-Disketten (Driver Floppies) eingelegt werden. Von diesen Disketten werden dann alle Treiber auf die Festplatte kopiert und anschließend konfiguriert.
Wenn Sie den Kernel und die Module über ein bestehendes Netzwerk installieren
möchten, können Sie dies mit der Option ``nfs'' erreichen. Dazu muss die
Netzwerkkarte natürlich vom Standard-Kernel direkt unterstützt werden. Wenn
die Option ``nfs'' nicht angeboten wird, müssen Sie ``Abbruch'' drücken und
zunächst den Schritt ``Konfiguration des Netzwerks'' abarbeiten (siehe ``Konfiguration des
Netzwerks'', Abschnitt 7.11)supports-nfsroot. Anschließend führen Sie
erneut diesen Installationsschritt aus. Wählen Sie die Option ``nfs'' und
teilen Sie anschließend dbootstrap
den Namen und Pfad des
NFS-Servers mit. Vorausgesetzt, Sie haben die Notfall-Diskette und
Treiber-Disketten Images an entsprechender Stelle auf dem NFS Server abgelegt,
sollten die entsprechenden Dateien zur Installation von Kernel und Modulen zur
Verfügung stehen.
Wenn Sie eine diskless Workstation installieren, sollten Sie das Netz bereits, wie in ``Konfiguration des Netzwerks'', Abschnitt 7.11 beschrieben, konfiguriert haben. Daher sollten Sie jetzt die Möglichkeit haben, den Kernel und die Module via NFS zu installieren. Alles weitere läuft dann wie oben beschrieben ab.
Für andere Installationsmedien könnten weitere Schritte nötig sein.
Nach Auswahl von ``Einbinden und Konfigurieren der Treibermodule'' konfigurieren Sie die Treiber der Geräte in Ihrem System. Wählen Sie die zu Ihrer Hardware passenden Treiber aus. Wenn Sie sich nicht sicher sind, geben Sie den Treibern keine Parameter mit. Die von Ihnen so eingerichteten Treiber werden beim nächsten Bootvorgang automatisch geladen. Sie müssen an dieser Stelle nicht alle Treiber konfigurieren, wichtig sind im Moment nur die Treiber für die Module, die zur Installation benötigt werden.
Alle übrigen Module können Sie später jederzeit mit dem Befehl
modconf
auf einem fertig installierten System installieren und
konfigurieren.
Selbst wenn Ihr Computer nicht an ein Netzwerk angeschlossen ist, müssen Sie das Netzwerk einrichten. In dem Fall reicht es jedoch, wenn Sie die ersten beiden Fragen beantworten. Nach ``Wählen Sie den Rechnernamen'' geben Sie Ihrem System einen Namen und Ist Dein System mit einem Netzwerk verbunden? verneinen Sie in diesem Fall.
Ist Ihr Rechner jedoch an ein Netzwerk angeschlossen, benötigen Sie die in Netzwerk, Abschnitt 3.2.1 beschriebenen Informationen. Fragen Sie gegebenenfalls Ihren Netzwerkadministrator.
Achtung: Wenn Ihre Hauptverbindung zum Netzwerk über Einwahl und PPP erfolgt, dann sollten Sie das Netzwerk nicht konfigurieren.
dbootstrap
wird Ihnen eine Reihe von Fragen über Ihre
Netzwerkanbindung stellen. Nach deren Beantwortung wird das System die
gesammelten Informationen abschließend auflisten und sich von Ihnen nochmal
bestätigen lassen. Sollten Sie sich vertippt haben, ist das also nicht
schlimm. Als nächstes werden Sie gefragt, mit welchem Gerät Sie die
Netzverbindung herstellen. Normalerweise ist dieses ``eth0'' (die erste
Ethernetkarte).
In den nächsten Absätzen wird erläutert, welche Bedeutung die gerade aufgelisteten Angaben haben. Der Name des Rechners ist meist eine Phantasiebezeichnung, die sich der Benutzer ausgedacht hat. In Netzwerken kann der Name auch die Funktion des Rechners wiederspiegeln. Beispiele für Rechnernamen sind finlandia oder isdn-gate.
Der Domainname ist die Adresse Ihres Rechners und wird an den Rechnernamen angehängt. Dadurch können zum Beispiel Emails an Ihren Rechner weltweit zugestellt werden. Der Domainname enthält meist, wie eine normale Adresse, zusätzlich Informationen über die Lage. Die Domain oche.de liegt z.B. in Aachen (auf Platt ``Oche'') und ist in Deutschland (``de'') beheimatet. Die Kombination aus Rechner- und Domainname ist weltweit eindeutig. Neben dem Namen kann der Computer noch eine IP-Nummer bekommen, die ebenfalls auf der ganzen Welt eindeutig ist.
Die nächsten Begriffe sind nur für Netzwerke von Bedeutung. Falls Sie also mit Ihrem Computer ins Internet gehen, so wird Ihnen der zuständige Provider die für Sie gültigen Werte mitteilen. Mit Hilfe der Netzwerkmaske und der Broadcast-Adresse wird die Verteilung von Datenpaketen in Ihrem lokalen Netz (LAN/Intranet) und auch im Internet gesteuert.
Das Gateway übernimmt den Transport der Datenpakete in andere Netze, also auch von Ihrem lokalen Netz ins Internet. Bei vielen Internetdiensten geben Sie einen Rechnernamen an. Um nun die Verbindung dorthin aufbauen zu können, benötigt Ihr Computer jedoch die IP-Nummer dieses Rechners. Die Umsetzung von Rechnernamen in eine IP-Nummer übernimmt der Name-Server. Da er für die gesamte Domain zuständig ist, heißt der Dienst Domain Name Service (DNS).
Nun ein paar sehr technische Details, die Sie vielleicht doch nützlich finden:
Die Netzwerkprogramme nehmen standardmäßig an, daß sich die IP-Netzwerkadresse
durch die bitweise UND-Verknüpfung der IP-Adresse des Rechners und der
Netzwerkmaske ergibt. Weiter wird vorausgesetzt, soweit nichts anderes
angegeben wird, daß sich die Broadcast-Adresse durch bitweise ODER-Verknüpfung
von der IP-Adresse des Rechners und von der bitweisen Negation der
Netzwerkmaske ergibt. Eine weitere Annahme ist, daß der Gateway-Rechner
gleichzeitig als DNS Server fungiert. Sollten Sie die notwendigen
Informationen nicht ermitteln können, so versuchen Sie es doch zunächst mit den
Annahmen des Systems. Soweit notwendig können Sie die Einstellungen nach
Abschluß der Installation verändern indem Sie
/etc/init.d/networking
bzw. /etc/network/interfaces
editieren (auf einem Debian GNU/Linux-System werden die System-Dienste durch
Skripte in /etc/init.d
gestartet).
Wählen Sie nun den Menüpunkt ``Installation des Basissystems'' aus. Das System bietet Ihnen verschiedene Medien an, von denen das Basis-System installiert werden kann.
Wenn Sie von einer anderen Partition auf Ihrer Festplatte oder von CDROM
installieren wollen, müssen Sie im folgenden den Pfad zu der Datei http://http.us.debian.org/debian/dists/potato/main/disks-sparc/current/base2_2.tgz
angeben. Wenn Sie eine offizielle Debian-CD haben, sollten die Vorgaben
bereits stimmen; andernfalls müssen Sie den Pfad zum Base-System relativ zum
Mount-Punkt angeben. Dabei können Sie den Pfad entweder von Hand eingeben oder
dbootstrap
danach suchen lassen.
Wenn Sie sich entschieden haben, von Disketten zu installieren, werden Sie aufgefordert, nacheinander die base Disketten einzulegen. Kommt es bei einer der Disketten zu einem Lesefehler, so müssen Sie den Vorgang nach Austausch der defekten Diskette komplett wiederholen und alle Disketten erneut einlegen. Erst wenn alle Disketten vollständig eingelesen wurden, installiert dbootstrap die Dateien an den vorgesehenen Stellen. Dieses kann auf langsamen Systemen 10 Minuten oder länger dauern. Auf schnelleren brauchen Sie nicht so lange zu warten.
Wenn Sie das Basis-System über NFS installieren, müssen Sie den NFS-Server
angeben sowie das Verzeichnis in dem http://http.us.debian.org/debian/dists/potato/main/disks-sparc/current/base2_2.tgz
liegt. Wenn dies Probleme verursacht, kontrollieren Sie, ob die Systemzeit auf
Ihrem Rechner ungefähr mit der auf dem NFS-Server übereinstimmt. Um die lokale
Zeit anzupassen, wechseln Sie auf die zweite Konsole und korrigieren Sie sie
mit dem date
Kommando von Hand (siehe dazu die
date(1)
Manpage).
Nachdem alle Dateien auf die Festplatte kopiert wurden, die für ein minimales Debian-System benötigt werden, fehlen nur noch einige wenige Einstellungen, bevor das System selbständig läuft. Wählen Sie für diesen Schritt den Menüpunkt ``Konfigurations des Basissystems'' aus.
Zunächst werden Sie aufgefordert, Ihre Zeitzone auszuwählen. Wählen Sie dazu zunächst in der Liste ``Verzeichnisse:'' den passenden Kontinent oder das entsprechende Land aus. Falls der Rechner in Europa steht, empfiehlt es sich beispielsweise, Europe auszuwählen. Wechseln Sie dann in die Liste ``Zeitzonen:'' und wählen Sie aus, in welchem Land oder Staat der Rechner steht (meist über die Hauptstadt spezifiziert). Für Deutschland wählen Sie also Berlin, in der Schweiz Zürich und in Österreich Vienna aus. Es ist dabei nicht erforderlich, den Namen der Zeitzone (z.B. CET) oder den Abstand nach Greenwich (z.B. GMT+1) zu verwenden, denn die Angabe Europe/Berlin ist verständlicher und enthält auch gleich noch einiges an Hintergrundwissen über vergangene und zukünftige Umstellungen zwischen Sommer- und Winterzeit. Aber keine Sorge, in Ihren Mails steht nun nicht plötzlich Europe/Berlin als Zeitzone, sondern dort erscheint automatisch immer die offizielle Abkürzung der Zeitzone.
Im nächsten Schritt werden Sie gefragt, ob davon ausgegangen werden soll, dass Ihre Systemuhr auf GMT oder lokaler Zeit eingestellt ist. Wählen Sie GMT aus, wenn nur Linux oder Unix auf Ihren Rechner läuft. Setzen Sie auch DOS/Windows ein, repräsentiert sie wahrscheinlich die lokale Zeit. Unix und Linux belassen GMT in der Systemuhr und verwenden geeignete Software, um die Uhrzeit in die lokale Zeit umzurechnen. Dieses erlaubt Ihnen Sommerzeiten und Schaltjahre korrekt zu berücksichtigen. Zudem können Anwender, die sich aus anderen Zeitzonen in Ihr System einloggen, die Zeitzone ihres Terminals frei vorgeben. Wenn Ihre Systemuhr mit GMT läuft, werden Sie sehen, dass das System die Uhrzeit an den Tagen korrekt verändert, an denen die Sommerzeit anfängt und wieder endet.
Wenn Sie direkt von der Festplatte booten wollen und keine diskless Workstation installieren, so werden Sie nach derA ktivierung von ``Einrichtung der Bootkonfiguration'' gefragt, ob Sie einen master boot record installieren möchten. Antworten Sie mit ``Ja'', wenn Sie nicht vorhaben, einen anderen Bootmanager zu installieren (Dieses ist wahrscheinlich der Fall, wenn Ihnen der Begriff Bootmanager nicht geläufig ist).
Haben Sie die obige Frage mit ``Ja'' beantwortet, werden Sie nun gefragt, ob Sie Linux automatisch von der Festplatte booten möchten, wenn Sie den Computer einschalten. Damit wird die Linux-Partition als bootfähig markiert.
Der Versuch, mehrere verschiedene Betriebssysteme auf einer Maschine zu installieren, ist immer noch schwierig, da es oftmals gilt da es oftmals gilt, mehrere Systeme mit ihren verschiedenen Bootmanagern in der richtigen Reihenfolge zu installieren. Daher wird hier gar nicht erst versucht, auf die verschiedenen Möglichkeiten und Probleme mit verschiedenen Bootmanagern und Betriebssystemen auf verschiedenen Architekturen einzugehen. Stattdessen verweisen wir Sie auf die Dokumentation Ihres Bootmanagers und Betriebssystems. Bedenken Sie dabei immer: Wenn Sie einen Bootmanager benutzen, können Sie nie zu vorsichtig sein.
Der Standard sparc Bootmanager heißt ``silo''. Seine Dokumentation findet sich
im Verzeichnis /usr/share/doc/silo/
. SILO wird ähnlich wie LILO
konfiguriert und benutzt, wobei einige Ausnahmen zu beachten sind. Zunächst
einmal ermöglicht SILO es, jegliches Image auf der Platte zu booten, auch wenn
es nicht in /etc/silo.conf
aufgeführt ist. Dies ist möglich, weil
SILO in der Lage ist, Linux Partitionen zu lesen. Darüberhinaus wird
/etc/silo.conf
erst beim Booten gelesen, so daß es nicht nötig
ist, silo
nach der Installation eines neuen Kernels immer wieder
neu zu starten, wie dies bei LILO der Fall ist. SILO ist darüberhinaus in der
Lage, UFS-Partitionen zu lesen, so daß er auch SunOS/Solaris Partitionen booten
kann. Somit ist es möglich, Linux und SunOS/Solaris parallel zu installieren.
Wenn Sie eine diskless Workstation installieren, ist das Booten von der lokalen Platte natürlich keine sinnvolle Option, daher wird dieser Installationsschritt in diesem Fall übersprungen. Wenn Sie OpenBoot so konfigurieren möchten, daß es automatisch übers Netz bootet, sollten Sie sich Boot-Laufwerk bestimmen, Abschnitt 3.3.2 ansehen.
Dieser Moment wird von Elektro-Ingenieuren als smoke test bezeichnet: Was passiert, wenn man ein neues System zum ersten Mal einschaltet? Entfernen Sie nun die Disketten aus den Laufwerken und wählen den Menüpunkt ``Neustart des Systems'' aus.
Startet Linux nicht wie gewünscht, dann legen Sie die von Ihnen erstellte Custom Boot-Diskette oder das ursprüngliche Installations-Medium (beispielsweise die Notfalls-Diskette) ins Laufwerk ein und starten Sie den Rechner neu. Wenn Sie nicht von der Custom Boot-Diskette booten, könnte es nötig sein, zusätzliche Bootparameter anzugeben.
Um Ihr System .B. von der Notfall-Diskette oder CD zu booten, geben Sie rescue root=root am Prompt ein, wobei root der Name der Root-Partition, z.B. ``/dev/sda1'' ist.
Debian sollte nun booten und Sie sollten die selben Meldungen wie beim ersten Booten des Installationssystems sehen sowie zusätzlich einige neu hinzugekommene.
Fahren Sie mit der Installation fort. Am Ende der Installation loggen Sie sich bitte erneut ein und rufen Sie das Programm lilo manuell auf. Mit etwas Glück bootet Ihr System anschließend auch wie gewünscht von der Festplatte.
Dieses Passwort gehört zum Superuser, also dem Systemverwalter. Dieser Zugang umgeht alle Sicherheitsmechanismen des Systems. Er sollte deswegen ausschließlich zur Systemverwaltung genutzt werden und auch dann nur so kurz wie möglich. Benutzen Sie dieses root-Login auf keinen Fall als Ihren persönlichen Zugang. Deshalb werden Sie im nächsten Schritt aufgefordert, sich einen eigenes Benutzerzugang einzurichten. Unter dem Zugang sollten Sie Ihre Arbeit verrichten. Dazu gehört auch das Verschicken und Empfangen von Email.
Sie sollten die Nutzung der Privilegien des Superusers vermeiden, damit Ihnen nicht unbemerkt Viren oder Trojanische Pferde untergeschoben werden können. Diese Trojanische Pferde genannten Programme umgehen durch das Superuser-Recht unbemerkt die Sicherheitsschranken Ihres Systems. Diese Thematik wird in jedem guten Buch zur Unix-Systemadministration genauer beschrieben. Eine gute Nachricht ist sicherlich, dass Linux wesentlich sicherer als andere PC-Betriebssysteme ist. DOS und Windows beispielsweise geben allen Programmen Superuser-Rechte. Deshalb gibt es dort auch so viele Probleme mit Viren.
Alle Passwörter, die Sie jetzt und in Zukunft vergeben, sollten aus 6 bis 8 Zeichen bestehen und neben großen und kleinen Buchstaben auch Satzzeichen oder Zahlen enthalten. Wählen Sie besonders beim Passwort des root-Accounts ein komplexes Passwort, da dieser Zugang durch seine Privilegien besonders viele Möglichkeiten zum Mißbrauch bietet. Verwenden Sie keine Worte aus einem Wörterbuch oder persönliche Daten als Passwort, da diese besonders leicht durch Ausprobieren herauszufinden sind.
Das System wird Sie nun bitten, einen regulären Benutzer-Account für ihre tägliche Arbeit anzulegen. Ein Account berechtigt den Inhaber zur Benutzung des Rechners, er ist durch ein Passwort geschützt. Wie bereits erläutert, sollten Sie auf keinen Fall den root-Account für Ihre täglichen Arbeiten benutzen. Fehler, die als root gemacht werden, können katastrophale Auswirkungen nach sich ziehen und erfordern unter Umständen die komplette Neuinstallation des Systems. Beachten Sie, daß Sie ein GNU/Linux-System, abgesehen von Spielsystemen, normalerweise niemals neu installieren müssen.
Der Benutzername besteht normalerweise aus dem Spitznamen, dem Vor- oder Nachnamen, oder einer Kombination aus diesen. Angenommen, Ihre Name wäre Jon Smith, dann würden Sie ``smith'', ``jon'', ``jsmith'' oder ``js'' als Accountnamen verwenden.
Als nächstes werden Sie gefragt, ob Sie Shadow-Passwörter aktivieren möchten.
Damit wird Ihr System ein bisschen sicherer. Ohne Shadow-Passwörter werden die
Passwörter (zwar verschlüsselt) in einer Datei gespeichert
(/etc/passwd
), die von jedem lokalen Benutzer gelesen werden kann.
Diese Datei muss für alle Benutzer lesbar sein, da sie wichtige Informationen
enthält, wie zum Beispiel die Zuordnung zwischen Benutzernamen und numerischer
ID. Daher könnte jeder Benutzer die Passwörter lesen und versuchen, sie mit
der Brute-Force-Methode zu knacken.
In einem System mit Shadow-Passwörtern werden die Paßwörter in einer zweiten
Datei gespeichert (/etc/shadow
), die nur von root geschrieben und
von der Gruppe shadow gelesen werden kann. Wir empfehlen daher die Verwendung
von Shadow-Passwörtern.
Sie können diese Entscheidung jederzeit überdenken und die Einstellungen mit
dem Programm shadowconfig
ändern. Lesen Sie dazu nach der
Installation die Datei /usr/share/doc/passwd/README.debian.gz
.
Das System fragt Sie nun, ob Sie die vorbereiteten Profile nutzen wollen. Sie
können immer Paket für Paket entscheiden, was Sie auf Ihrem System installieren
möchten. Dieses ist die Aufgabe von dselect
, das weiter unten
beschrieben wird. Bei ca. 3700 Paketen in Debian kann das jedoch eine
aufwendige Sache werden.
Sie können stattdessen Aufgaben (tasks) oder Profile für Ihr System angeben. Eine Aufgabe ist eine Arbeit, die Sie mit Ihrem System erledigen wollen, zum Beispiel ``Perl programmieren'', ``HTML editieren'' oder ``Chinesische Textverarbeitung''. Sie können verschiedene Aufgaben auswählen. Ein Profil ist eine Kategorie, in die Sie Ihr System einteilen wollen, zum Beispiel ``Netzwerk-Server'' oder ``Persönliche Workstation''. Anders als bei den Aufgaben können Sie nur ein Profil wählen.
Zusammenfassend: Wenn Sie in Eile sind, wählen Sie einfach ein Profil aus.
Wenn Sie mehr Zeit haben, wählen Sie das benutzerdefinierte Profil und
verschiedene Aufgaben aus. Wenn Sie sehr viel Zeit haben, dann wählen Sie alle
Pakete einzeln aus und nutzen die volle Kraft von dselect
.
Bald werden Sie in dselect
einsteigen. Wenn Sie Aufgaben oder
Profile ausgewählt haben, dann dürfen Sie den Schritt ``Select'' in
dselect
überspringen, da die Auswahl automatisch getroffen wird.
Ein Warnung bezüglich der Größen der einzelnen Aufgaben so wie sie dargestellt werden. Die Größe einer Aufgabe ist die Summe der Größe ihrer Pakete. Da verschiedene Aufgaben gemeinsame Pakete haben, ist die summierte Größe der ausgewählten Aufgaben immer eine obere Grenze für den tatsächlich benötigten Platz. Das bedeutet, daß Sie wahrscheinlich weniger Platz benötigen als angegeben, sobald Sie mehr als eine Aufgabe auswählen.
Anschließend wird dselect
gestartet. Dieses Programm erlaubt es
Ihnen, die Pakete auszuwählen, die auf Ihrem System installiert werden sollen.
Wenn Sie eine CDROM oder Festplatte mit den Paketen von Debian haben oder wenn
Sie direkt und schnell mit dem Internet verbunden sind, dann ist
dselect
das Programm Ihrer Wahl. Wenn dieses für Sie nicht
zutrifft, dann möchten Sie vielleicht dselect
jetzt verlassen und
später erneut starten, wenn Sie die zu installierenden Pakete auf ihr System
transferiert haben. Um dselect
benutzen zu können, müssen Sie
root sein.
Die Benutzung von dselect
wird in Einführung in die Paket-Verwaltung, Kapitel
8 näher beschrieben.
Nach dem Verlassen des Programms dselect
wird Ihnen der
Login-Prompt präsentiert. Das heißt, dass Sie nun Ihren Login-Namen und das
zugehörige Passwort eingeben können und so Zugang zum System erhalten. Von nun
an können Sie Ihr Debian GNU/Linux System richtig nutzen. Viel Spaß!
Hinweis: Wenn Sie Debian von CD installieren und/oder eine permanente Verbindung zum Netzwerk besteht, können Sie diesen Abschnitt getrost überspringen. Das Installationssystem wird ihnen diesen Menüpunkt nur präsentieren, wenn Sie das Netzwerk bisher noch nicht konfiguriert haben.
Das Basis-System enthält ein komplettes ppp
-Paket. Dieses Paket
erlaubt es Ihnen, eine PPP-Verbindung zu Ihrem Provider (ISP) aufzubauen.
Dieser Abschnitt enthält die wichtigsten Instruktionen, um eine PPP-Verbindung
aufzusetzen. Die Boot-Disketten enthalten ein Programm namens
pppconfig
, das Ihnen dabei behilflich sein wird. Wenn es Sie nach
dem Namen für die Verbindung fragt, geben Sie ``provider'' an.
Das Programm pppconfig
wird Sie durch eine hoffentlich stressfreie
Konfiguration von PPP geleiten. Sollte dieses Vorhaben scheitern, lesen Sie
bitte weiter, um detaillierte Anweisungen zu erhalten. Achten Sie auch
unbedingt darauf, daß Sie das Schaltfeld OK mit der TAB-Taste
aktiviert haben, bevor Sie Enter drücken, da Ihre Angaben sonst nicht
akzeptiert werden.
Um PPP konfigurieren zu können, müssen Sie in der Lage sein, unter Unix Dateien
zu betrachten und zu editieren. Um Dateien zu betrachten, verwenden Sie das
Programm more
bzw. zmore
bei komprimierten Dateien
mit einem .gz-Suffix. Beispiel: Um die Datei
README.debian.gz
zu betrachten, geben Sie ein:
zmore README.debian.gz
Das Programm less
bzw. zless
ist wesentlich
komfortabler, jedoch nicht im Basis-System enthalten. Sie sollten das
less
-Paket auf jeden Fall später installieren. Das Basis-System
liefert zwei Editoren mit: ae
, ein einfach zu bedienender Editor,
der jedoch nur sehr wenige Zusatzfunktionen bietet, und
elvis-tiny
, ein eingeschränkter vi
-Clone. Sie können
später aus einer großen Anzahl von Editoren den passenden auswählen und
installieren, wenn Sie mit dselect
arbeiten.
Editieren Sie die Datei /etc/ppp/peers/provider
und ersetzen Sie
dort ``/dev/modem'' durch ``/dev/ttyS#'', wobei # der
Nummer Ihrer seriellen Schnittstelle entspricht, an der das Modem angeschlossen
ist. Beachten Sie, dass die Nummerierung unter Linux bei 0 beginnt. Ihre
erste serielle Schnittstelle ist also unter Linux /dev/ttyS0
. Als
nächstes editieren Sie die Datei /etc/chatscripts/provider
und
bearbeiten dort die Einträge für die Telefonnummer Ihres Providers, Ihren
Usernamen und Ihr Passwort für den Provider. Löschen Sie nicht den Eintrag
``\q'' vor dem Passwort, denn damit wird verhindert, dass Ihr Passwort in den
Log-Dateien auftaucht.
Für die Login-Prozedur bei der Einwahl unterstützen viele Provider PAP oder
CHAP anstelle der Anmeldung im Textmodus. Manche Provider unterstützen beides.
Wenn Ihr Provider CHAP bzw. PAP benötigt, müssen Sie stattdessen wie folgt
vorgehen. Kommentieren Sie in der Datei /etc/chatscripts/provider
alles aus, was hinter dem dialing string (dieser beginnt mit ``ATDT'')
steht. Modifizieren Sie die Datei /etc/ppp/peers/provider
wie
oben beschrieben und fügen Sie Ihren Benutzernamen user
name hinzu, wobei name Ihr Benutzername beim
Provider ist. Dann editieren Sie die Datei /etc/ppp/pap-secrets
bzw. /etc/ppp/chap-secrets
und tragen dort Ihr Passwort für den
Provider ein.
In der Datei /etc/resolv.conf
tragen Sie die IP-Adresse des Domain
name servers (DNS) Ihres Providers ein. Die Zeilen in
/etc/resolv.conf
haben folgendes Format:
nameserver xxx.xxx.xxx.xxx
Dabei stehen die `xxx' für die IP Adresse des Domain Name Servers.
Falls Ihr Provider eine der üblichen Login Prozeduren verwendet, ist die PPP
Konfiguration hiermit erledigt. Zum Starten einer PPP-Verbindung verwenden Sie
das Kommando pon
. Mit dem Kommando plog
können Sie
den Status der PPP Verbindung beobachten. Das Kommando poff
trennt die PPP Verbindung.