Das Partitionieren Ihrer Festplatte ist das Aufteilen Ihrer Platte in einzelne Abschnitte. Jeder Abschnitt ist von den anderen unabhängig. Es ist so ähnlich wie das Aufstellen von Wänden in einem Haus; wenn Sie in einem Raum ein Möbelstück aufstellen, beeinflusst das die anderen Räume nicht.
Wenn Sie bereits ein Betriebssystem auf Ihrem Rechner haben und Linux auf die gleiche Festplatte installieren möchten, müssen Sie sie neu partitionieren. Debian benötigt eigene Festplatten-Partitionen. Es kann nicht auf Windows- oder MacOS-Partitionen installiert werden. Es kann sich möglicherweise Partitionen mit anderen Linux-Systemen teilen, was hier jedoch nicht behandelt wird. Sie brauchen mindestens eine eigene Partition für das Debian-Root-Verzeichnis.
Sie können Informationen über Ihre bisherigen Partitionen mittels eines Partitionierungs-Tools Ihres aktuellen Betriebssystems bekommen. Partitionierungsprogramme bieten immer eine Möglichkeit, existierende Partitionen anzuzeigen, ohne Änderungen vorzunehmen.
Normalerweise zerstört die Änderung einer Partition, die bereits ein Dateisystem enthält, alle Daten, die darauf gespeichert sind. Daher sollten Sie vor einer Neupartitionierung immer alle Ihre Daten sichern. Denken Sie an die Analogie mit dem Haus, auch dort würden Sie Ihr Mobiliar aus dem Zimmer räumen, bevor Sie eine Mauer verschieben, da Sie ansonsten riskieren, es zu zerstören.
Wenn Ihr Rechner mehr als eine Festplatte hat, möchten Sie vielleicht eine der Festplatten komplett für Debian verwenden. Wenn dies der Fall ist, müssen Sie diese Festplatte nicht partitionieren, bevor Sie die Installation starten; das im Installer enthaltene Partitionierungsprogramm kann diese Aufgabe problemlos übernehmen.
Wenn Ihr Gerät nur eine Festplatte hat und Sie Ihr Betriebssystem komplett durch Debian GNU/Linux ersetzen wollen, können Sie mit dem Partitionieren auch warten, bis es als Teil des Installationsprozesses aufgerufen wird (Abschnitt 6.3.2.1, „Partitionieren Ihrer Festplatten (partman)“). Das funktioniert jedoch nur, wenn Sie den Installer von System-Tapes, CD-ROM oder per Netzwerk-Boot starten. Denken Sie daran: wenn Sie von Dateien booten, die sich auf der Festplatte befinden, und diese Festplatte im Installationsvorgang neu partitionieren (das heißt, Sie zerstören die Bootdateien), sollten Sie hoffen, dass die Installation gleich auf Anhieb erfolgreich funktioniert. Zumindest sollten Sie in diesem Fall eine alternative Methode zum Wiederherstellen des Systems wie zum Beispiel die CDs oder Tapes der Originalinstallation bereithalten.
Wenn Ihr Gerät bereits mehrere Partitionen hat und genug Platz durch das Löschen oder Ersetzen von einer oder mehreren von ihnen geschaffen werden kann, dann können Sie ebenfalls warten und das Partitionierungsprogramm des Debian-Installers verwenden. Sie sollten sich trotzdem die folgenden Informationen durchlesen, da es spezielle Umstände (wie die Reihenfolge der existierenden Partitionen innerhalb der Partitionstabelle) gibt, die Sie dazu zwingen könnten, die Partitionierung doch vor dem Debian-Installationsprozess durchzuführen.
In allen anderen Fällen müssen Sie Ihre Festplatte vor der Installation neu partitionieren, um partitionierbaren Platz für Debian zu schaffen. Wenn einige der Partitionen zu anderen Betriebssystemen gehören, sollten Sie diese unter Verwendung der Partitionsprogramme dieser Betriebssysteme anlegen. Wir empfehlen, nicht zu versuchen, Partitionen für Debian GNU/Linux unter Verwendung von Systemprogrammen anderer Betriebssysteme zu erstellen. Stattdessen sollten Sie nur die nativen Partitionen dieses Betriebssystems erstellen, die Sie behalten wollen.
Wenn Sie mehr als ein Betriebssystem auf dem gleichen Gerät installieren, sollten Sie alle anderen Betriebssysteme installieren, bevor Sie mit der Linux-Installation beginnen. Windows- und andere Betriebssystem-Installationen könnten das Starten von Linux unmöglich machen, oder Ihnen empfehlen, nicht-eigene Partitionen neu zu formatieren.
Sie können Beschädigungen durch solche Aktionen reparieren oder vermeiden, aber das vorherige Installieren dieser Systeme erspart Probleme.
Wenn Sie momentan eine Festplatte mit nur einer Partition haben (eine gängige Einstellung für Desktop-Computer) und das aktuelle Betriebssystem und Debian per Multi-Boot starten wollen, so müssen Sie:
Alles auf dem Computer sichern.
Mit dem Installationsmedium des originalen Betriebssystems, wie der CD-ROM oder den Tapes, starten.
Verwenden Sie die nativen Partitionierungsprogramme von MacOS zum Erstellen der nativen Systempartition(en). Erzeugen Sie entweder eine Platzhalter-Partition oder lassen Sie freien Speicherplatz für Debian GNU/Linux.
Installieren Sie das native Betriebssystem neu in seiner neuen (verkleinerten) Partition.
Starten Sie das native Betriebssystem, um sicherzustellen, dass alles funktioniert, und um die Debian-Installer-Bootdateien herunterzuladen.
Starten Sie den Debian-Installer, um mit der Debian-Installation weiterzumachen.
Es ist absolut okay, unter SunOS zu partitionieren. Tatsächlich wird empfohlen, unter SunOS zu partitionieren, bevor Sie Debian installieren, wenn Sie sowohl SunOS als auch Debian auf derselben Maschine laufen lassen wollen. Der Linux-Kernel versteht Sun disk labels, also gibt es dort keine Probleme. Stellen Sie nur sicher, dass Sie für Debians root-Partition innerhalb des ersten Gigabytes der Bootfestplatte Platz frei lassen. Sie können auch das Kernel-Image auf einer UFS-Partition ablegen, falls dies für Sie einfacher sein sollte, als die root-Partition dort zu erstellen. SILO kann Linux und SunOS von EXT2- (Linux), UFS- (SunOS), romfs- und iso9660- (CD-ROM) Partitionen laden.
Welches System Sie auch immer zum Partitionieren verwenden: Stellen Sie sicher, dass Sie ein „Sun disk label“ auf ihrer Bootplatte erstellen. Dies ist das einzige Partitions-Schema, das das OpenBoot PROM versteht, also das einzige Schema, von dem Sie booten können. In fdisk wird das Befehlskürzel s dazu benutzt, ein Sun disk label zu erstellen. Sie müssen dies nur bei Festplatten tun, die noch kein Sun disk label haben. Wenn Sie eine Festplatte benutzen, die vorher von einem PC (oder einer anderen Architektur) formatiert wurde, müssen Sie ein neues disk label erstellen, oder es wird sehr wahrscheinlich zu Problemen mit der Festplatten-Geometrie kommen.
Wahrscheinlich werden Sie SILO als Bootloader (das kleine Programm, dass den Kernel des Betriebssystems lädt) verwenden. SILO stellt ein paar Anforderungen an die Größe und Position der Partitionen. Schlagen Sie dazu bitte in Anhang B, Partitionieren für eine Debian-Installation nach.