Bootfähige Floppy-Disks sind generell der letzte Ausweg, den Installer auf Hardware zu starten, auf der er nicht von CD oder auf anderem Wege gebootet werden kann.
Einen Mac per USB-Floppy-Laufwerk zu booten, schlägt fehl, wurde uns berichtet.
Disk-Images sind Dateien, die den kompletten Inhalt einer Floppy-Disk
in roher Form enthalten. Disk-Images wie
boot.img
können nicht einfach auf eine Floppy
kopiert werden. Es wird ein spezielles Programm benutzt, um die
Image-Datei in roher Form auf die Floppy
zu schreiben, da es erforderlich ist, eine
Sektor-Kopie (sector copy)
der Daten aus der Datei auf die Floppy-Disk zu machen.
Es gibt unterschiedliche Techniken, Floppys aus Disk-Images zu erzeugen, abhängig von Ihrer Systemplattform. Dieses Kapitel beschreibt für verschiedene Plattformen, wie man aus Disk-Images Floppys erstellt.
Unabhängig davon, welche Methode Sie benutzen: sobald das Image auf die Disk geschrieben wurde, sollten Sie den Schreibschutz der Disk aktivieren, um ein unbeabsichtigtes Überschreiben zu vermeiden.
Um ein Floppy-Disk-Image auf die Floppy zu schreiben, benötigen Sie unter Umständen root-Rechte auf dem System. Legen Sie eine unbeschädigte, leere Floppy in das Laufwerk ein. Nutzen Sie dann den Befehl
$ dd if=filename
of=/dev/fd0 bs=1024 conv=sync ; sync
wobei filename
eine der Floppy-Disk-Imagedateien ist
(siehe Abschnitt 4.2, „Dateien von einem Debian-Spiegelserver herunterladen“ für Details, was Sie für
filename
einsetzen müssen).
/dev/fd0
ist eine allgemein benutzte Bezeichnung für
das Floppy-Laufwerk; auf Ihrem Rechner könnte Sie sich jedoch unterscheiden
.
Das Kommando könnte bereits auf den Prompt zurückkehren, bevor der
Schreibvorgang abgeschlossen ist, also achten Sie auf die
„Disk-in-Benutzung“-Lampe am Laufwerk und entfernen Sie die Disk erst,
wenn die Lampe aus ist und nicht mehr auf die Floppy zugegriffen wird/
wenn sie sich nicht mehr dreht.
Auf einigen Systemen müssen Sie einen Befehl ausführen, um die Disk
auszuwerfen .
Einige Systeme versuchen automatisch, die Floppy-Disk einzuhängen, wenn sie eingelegt wird. Sie müssen diese Funktion unter Umständen deaktivieren, bevor der Rechner Ihnen erlaubt, eine Floppy im Roh-Modus zu beschreiben. Bedauerlicherweise hängt es von Ihrem Betriebssystem ab, wie Sie dies bewältigen.
Wenn Sie eine Floppy auf einem PowerPC-Linux beschreiben, müssen Sie sie danach aus dem Laufwerk auswerfen. Dies erledigt der Befehl eject vortrefflich; möglicherweise müssen Sie Ihn erst installieren.
Wenn Sie Zugang zu einem i386-Rechner haben, können Sie eines der folgenden Programme benutzen, um Images auf die Disketten zu schreiben:
Die Programme rawrite1 und rawrite2 können unter MS-DOS genutzt werden. Um sie zu verwenden, stellen Sie zunächst sicher, dass Sie DOS gebootet haben. Zu versuchen, diese Programme in einer DOS-Box unter Windows zu nutzen oder sie im Windows-Explorer per Doppelklick zu starten, wird wahrscheinlich nicht funktionieren.
Das Programm rwwrtwin läuft unter Windows 95, NT, 98, 2000, ME, XP und vielleicht auch unter späteren Versionen. Um es zu nutzen, müssen Sie die Datei diskio.dll in das gleiche Verzeichnis entpacken.
Sie können diese Werkzeuge auf der offiziellen Debian-CD-ROM im
Verzeichnis /tools
finden.
Es gibt ein Applescript (Make Debian Floppy), um die vorhandenen Disk-Image-Dateien auf Diskette zu schreiben. Es kann von ftp://ftp2.sourceforge.net/pub/sourceforge/d/de/debian-imac/MakeDebianFloppy.sit heruntergeladen werden. Um es zu verwenden, legen Sie es auf dem Desktop ab; dann können Sie einfach die Image-Datei mit der Maus anfassen und darauf fallen lassen. Sie müssen Applescript installiert und im Extensions-Manager aktiviert haben. Sie werden von Disk Copy auffordert, zu bestätigen, dass die Floppy gelöscht und die Image-Datei darauf geschrieben wird.
Sie können auch das MacOS-Werkzeug Disk Copy
direkt nutzen oder das Freeware-Programm suntar.
Die Datei root.bin
ist ein Beispiel für ein
Floppy-Image. Verwenden Sie eine der folgenden Methoden, um die
Floppy-Disk zu beschreiben:
Wenn Sie die Diskette mit Original-Dateien von der offiziellen Debian GNU/Linux-CD beschreiben, sind Typ und Ersteller der Dateien bereits passend eingestellt. Die folgenden Schritte zum Ändern des Erstellers mit Creator-Changer sind nur nötig, wenn Sie die Image-Dateien von einem Debian-Spiegelserver heruntergeladen haben.
Besorgen Sie sich
Creator-Changer
und öffnen Sie damit die Datei root.bin
.
Ändern Sie den Ersteller auf ddsk
(Disk Copy)
und den Typ auf DDim
(Binary-Floppy-Image).
Achten Sie hierbei auf Groß-/Kleinschreibung.
Wichtig: Nutzen Sie Get Info
im Finder, um die Finder-Dateiinformationen über das Floppy-Image
anzuzeigen, und aktivieren Sie die File Locked
-Checkbox,
so dass MacOS die Boot-Blocks nicht entfernen kann, wenn das Image
versehentlich ins Dateisystem eingehängt wird.
Besorgen Sie sich das Programm Disk Copy; wenn Sie ein MacOS-System oder eine solche CD besitzen, haben Sie Disk Copy wahrscheinlich schon; ansonsten versuchen Sie es auf http://download.info.apple.com/Apple_Support_Area/Apple_Software_Updates/English-North_American/Macintosh/Utilities/Disk_Copy/Disk_Copy_6.3.3.smi.bin.
Starten Sie Disk Copy und dann -> ; wählen Sie im folgenden Dialog die schreibgeschützte (locked) Image-Datei. Sie werden aufgefordert, eine Diskette einzulegen und nochmals gefragt, ob Sie diese wirklich löschen wollen. Wenn alles erledigt ist, wird die Diskette ausgeworfen.
Laden Sie sich suntar von
herunter.
Starten Sie suntar und wählen Sie
„Overwrite Sectors...“ aus dem Special
-Menü.
Legen Sie die Floppy-Disk wie aufgefordert ein und drücken dann Enter (Start at Sector 0).
Wählen Sie in dem Dateiauswahl-Dialog root.bin
aus.
Nachdem die Floppy erfolgreich erstellt wurde, wählen Sie
-> . Falls es beim Beschreiben der Floppy Fehlermeldungen gab, werfen Sie sie weg und probieren Sie eine andere.Bevor Sie die erstellte Floppy benutzen, setzen Sie den Schreibschutz! Andernfalls wird sie möglicherweise zerstört, falls sie unter MacOS versehentlich ins Dateisystem eingehängt wird.